Spannende Tage erwarteten die Schüler*innengruppe der Montessori-Schule Göttingen auf ihrer Reise nach Gran Canaria. Im Rahmen eines Schüleraustausches mit der Kaizen-Montessori Schule in Las Palmas haben die Jugendlichen an einem Umwelt-Austausch-Projekt teilgenommen.
Die deutschen und spanischen Schüler haben sich nicht nur gegenseitig von ihren Ländern, ihrer Geschichte und Geographie erzählt, sondern auch die Natur und den Tourismus auf der kanarischen Insel genauer unter die Lupe genommen.
Die Jugendlichen haben tatkräftig selber mit Hand anlegt und die heimischen Lorbeerbäume – den „Palo Blanco“ – im Rahmen eines Projekts der Regionalregierung in Osorio angepflanzt. Dieser Ort und auch der „Barraco de la Virgen“ werden seit mehr als 20 Jahren mit Unterstützung der Regionalregierung Gran Canarias bewaldet. Im Laufe dieser Jahre haben sich diese Gebiete wieder zu wunderschönen Landschaften entwickelt. Die ursprünglichen Wälder sind wieder stabil und heimische Tierarten haben erneut ein Zuhause gefunden. Auch die Flächen, die mit Hilfe der finanziellen Unterstützung der Climate Concept Foundation im April 2018 bepflanzt wurden, haben die Schüler*innen besichtigt und erste Wachstumserfolge feststellen können.
Außerdem haben sie auf einem Gebiet Bäume gegossen, auf dem die Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) versucht, eine erodierte „Mondlandschaft“ wieder zu bewalden. Die Schüler*innen haben bei Ihrem Aufenthalt gelernt, dass und wie sie selbst eine Hand reichen können, um diese schöne aber sehr abgenutzte Insel wieder zu begrünen.
Beim Anblick verbrannter Waldgebiete von mehreren hundert Hektar Größe wurde den Schüler*innen anschaulich die Auswirkungen von Monokulturen und die Bedeutung von Biodiversität für ein intaktes ökologisches System vor Augen geführt. Die Schüler*innen konnten beobachten, wie unterschiedlich sich die Bäume regeneriert haben. Die einheimischen Bäume haben ein Jahr nach dem Feuer begonnen, sich wieder zu begrünen und zu vermehren, wie z.B. die “Pino Canario” (Canarische Kiefer). Diese Kiefernart hat eine Rinde, die sie gegen Feuer schützt. Dadurch ist der Kern des Baumes auch nach einem Brand noch am Leben und an den Kronen können sich neue Blätter entwickeln. Eine andere Strategie der Bäume ist es, sich durch spezielle Samen zu vermehren. Diese sind in Zapfen gelagert, die sich nur nach einem Brand öffnen und die Samen loslassen. Diese Erkenntnis war sehr wichtig, um den Schüler*innen klar zu machen, dass ein Ökosystem am besten funktioniert, wenn es aus heimischen Arten besteht.
Ein anderes Thema des Aufenthalts war das Problem des Massentourismus und das Erleben von Alternativen dazu. So sind die Jugendlichen einen zehn Kilometer langen Palmenweg gewandert, der ursprünglich die Hauptstadt Las Palma mit Santa Brìgida verbunden hat. Dieser Weg ist ein Beispiel für alternativen Tourismus, der die Kultur und die Umwelt der Inseln wertschätzt und fördern möchte.
Alle diese Umweltaktionen, die durch die Kooperation der Montessori-Schule mit der HAWK und der Regionalregierung von Gran Canaria zustande kommen konnten, haben aus dem Schüleraustausch etwas ganz besonders gemacht. Das Resumée der Schüler*innen: „Wir haben eine sehr schöne Seite der Insel Gran Canaria kennt gelernt. Wir wünschen uns noch intensivere Förderung von Naturprojekten und einen umweltbewussten Tourismus. Wir möchten gern nächstes Jahr wiederkommen und noch mehr Bäume auf Gran Canaria pflanzen. Und wir freuen uns darauf, Schüler*innen aus Las Palmas in Göttingen begrüßen können.“