Essen fertig!
Rotkehlchen & Co. als Speisegäste im Winter
Die drei wichtigsten Tipps zur Vogelfütterung
21.12.2017: Wenn es schneit, wandelt sich die Landschaft langsam zur weißen Pracht. Kaum ein Mensch wird sich dem Zauber entziehen können. Doch Vögel erleben diese Jahreszeit anders als wir. Denn für sie bleibt alles Essbare unter einer dicken Schneeschicht begraben.
Die Frage ist nun, füttern oder nicht füttern?
Hier gehen die Meinungen auseinander. Sicherlich ist die Vogelfütterung kaum eine Möglichkeit, eine Art zu retten. Sie trägt jedoch zumindest zum Schutz der Vögel bei. Und ist es nicht auch toll, seinen Kindern zu zeigen, welche Vögel es gibt? Meise, Buchfink, Spatz und Amsel stundenlang beim Picken zu beobachten? So werden Klein und Groß zum Naturforscher.
Auch wenn wir uns in die Natur einmischen und Futter zur Verfügung stellen, wo natürlicherweise nichts zu finden wäre, schaden wir der Tierwelt nicht. Vielmehr greifen wir ihr nur etwas „unter die Flügel“. Doch wir sollten uns zugleich darüber im Klaren sein, dass das für die Rettung bedrohter heimischer Vogelarten noch längst nicht ausreicht. Um deren Rückgang zu stoppen, sind weitreichendere Maßnahmen nötig.
Mit dem Schwinden der Insekten wird das Nahrungsangebot der Vögel drastisch verknappt. Ein Grund mehr die Vernichtung der Artenvielfalt in der Kulturlandschaft aufzuhalten. Grundvoraussetzung dafür ist auch ein veränderter Umgang mit Pestiziden.
In der Fachwelt plädieren mittlerweile sogar Stimmen dafür, das ganze Jahr hindurch ein Nahrungsangebot für Vögel zur Verfügung zu stellen. Darüber lässt sich diskutieren. Unstrittig ist für mich jedoch, den Tieren über die besonders nahrungsarme kalte Jahreszeit hinwegzuhelfen.
Meine Empfehlungen für eine artgerecht Winterfütterung:
- Wählen Sie Futterstellen, bei denen die Vögel nicht im Futter herumlaufen können. Denn durch den Kot der Tiere übertragen sich schnell Krankheiten, gegen die die Tiere im Winter nicht gewappnet sind. Geeignet dafür sind zum Beispiel sogenannte Vogelfuttersilos oder Futtersäulen. Sollten Sie ein Futterhaus aufstellen wollen, achten Sie darauf es regelmäßig zu reinigen. Tragen Sie dabei am besten Handschuhe, damit auch Sie nicht krank werden.
- Hängen Sie die Futterspender so auf, dass keine Katze an die Vögel herankommt. Ideal ist es in einem Busch mit dünnen Zweigen, den Sie noch gut beobachten können. Auch zu Fensterscheiben sollten Sie Abstand bewahren, damit sich kein Tier verletzt.
- Welches Futter am geeignetsten ist, hängt davon ab, welche Vögel Sie im Garten haben. Körnerfresser mögen am liebsten Sonnenblumenkerne und andere Samen. Meisen, Buchfinken und Spatzen lassen sich damit sehr gut anlocken. Rotkehlchen und Amsel fressen lieber weiches Futter, wie Obst, Haferflocken oder ähnliches. Am besten wird es angenommen, wenn das Obst auf dem Boden liegt. Achten Sie auch hier darauf alte Reste vom Boden zu entfernen und zu erneuern. Brot ist im Übrigen für Vögel jeglicher Art ungeeignet, denn es kann im Magen stark aufquellen und so den Vögeln schaden.
Wenn Sie diese drei einfachen Tipps beherzigen, dann steht der Vogelbeobachtung vor Ihrem Fenster nichts mehr im Wege und die gefiederten Gesellen werden zu dankbaren Dauergästen. Von Sabine Hansen
Über Sabine Hansen:
Die leidenschaftliche Biologin ist auch Wasserwirtschaftlerin mit ganzem Herzen. So scheut sie sich nicht, bei einer Exkursion ins Feuchtbiotop nasse Füße zu bekommen oder Kröten über die Straße zu helfen. Seit über 15 Jahren engagiert sie sich im Umweltschutz. Für die Climate Concept Foundation entwickelt und realisiert die Hamburgerin Projekte im Moor- und Waldschutz. Dabei achtet sie besonders auf deren Nachhaltigkeit und langlebige Erfolge. Beruflich wie privat geht Sabine gerne auf die Jagd. Allerdings nur nach Motiven. Mit Kamera und Bestimmungsbuch ausgestattet macht sie sich auf die Pirsch nach Insekten, Blumen & Co.